Mittwoch, 15. September 2010

Wieder was zum UK

Großbritannien ist das Ursprungsland der Indu-strialisierung und beherrschte einmal das größte
Imperium der Geschichte. Heute ist der Staat mit der amt¬lichen Bezeichnung „Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland" in Wirklichkeit eine aus vier Ländern bestehende Union: England, Schottland und Wales, die zusammen Großbritannien bilden, und Nordirland.

Kelten, Römer, Wikinger und Normannen
Die Briten sind ein Völkergemisch, dessen früheste Vorfahren vorgeschichtliche Zeugnisse hinterlassen haben. Etwa 600 v. Chr. ließen sich kriegerische Kelten aus Mit¬teleuropa in Britannien nieder, und bis zum 11. Jahrhundert herrschten nacheinander Römer, Wikinger und Normannen. 1215 trat die Magna Charta, das wichtigste englische Grundgesetz, in Kraft. Das 14. und 15. Jahr-hundert wurden von der Pest und kriegerischen Aus-einandersetzungen mit Frankreich und im eigenen Land (die sogenannten Rosenkriege) geprägt.
Die englische Reformation wurde im frühen 16. Jahrhun¬dert durch einen Streit König Heinrichs VIII. mit dem Papst ausgelöst. Nach der Vereinigung mit Wales (1536 - 1543) verbreitete sich auch dort die Reformation. Das sich anschließende „goldene Zeitalter" von Königin Elisabeth I. (1533 - 1603) war eine Periode des Wohlstands und der politischen Expansion. In der Finanzierung bewaffneter Handelsschiffe durch die Königin liegen die Anfänge der Marine.
Durch das Unionsgesetz von 1707 wurden England und Schottland unter dem Banner des Vereinigten Königreichs von Großbritannien miteinander verbunden. Kurze Zeit später beteiligte sich das Vereinigte Königreich am Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) und siegte im Streit um die Kolonien über Frankreich. Mit der Eingliederung Kanadas und Indiens begann der Aufbau eines Weltreiches.

Im späten 18. Jahrhundert wurde in Großbritannien das Zeitalter der Industriellen Revolution eingeleitet. Techno-logische Neuerungen führten zum Entstehen von Fabri¬ken, zum Niedergang der alten Handwerksbetriebe und zum Wechsel von der landwirtschaftlichen zur industriel¬len Wirtschaftsweise. Im frühen 20. Jahrhundert war das Vereinigte Königreich die reichste Nation der Erde. Es beherrschte etwa ein Viertel der damaligen Welt. Doch nach dem Ersten Weltkrieg begann das Weltreich von den Rändern her zu zerbröckeln. 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, lag es bankrott damieder.

Das Vereinigte Königreich ist eine konstitutionelle Monarchie. Die oberste Regierungsgewalt, das Parlament, besteht aus dem Monarchen bzw. der Monarchin, dem Unterhaus (House of Commons) mit 650 gewählten Abgeordneten und der überwiegend erblichen Vertretung des hohen Adels (House of Lords) mit über 1170 Mitgliedern. Der britische Monarch ist das Oberhaupt des Commonwealth, einer freien Vereinigung von 48 Staaten, die einst zum britischen Empire gehörten und suchte ihn der Fluch der Karibik heim. In den späten 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hatten nahezu alle ehemaligen Kolonien ihre Unabhängigkeit erlangt.

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