Über Jahre hinweg hatte ich mich auf den Besuch Australiens im Rahmen meiner Kreuzfahrt gefreut. Und dann wurde aus dem Traum endlich Wirklichkeit. Am 10. März 1999 früh morgens bei einer Außentemperatur von 30 °C geht die Nautilus zum ersten mal an die Pier des sehr modernen Hafens Fremantle. Sofort nach Freigabe des Schiffes durch Zoll und Polizei gehe ich von Bord und in das nahe Zentrum, um erste Eindrücke vom australischen Alltag zu empfangen. Wie sieht es mit der Geschichte dieses Ortes aus?
Die Karibik ist nunmal wie sie ist beeindruckend. Vor mehr als 160 Jahren hisste ein Kapitän an der Flußmündung des Svane River den Union Jack und gab der winzigen Sträflingssiedlung seinen Namen. Heute ist diese Kleinstadt mit vorzüglich renovierten Gebäuden aus der viktorianischen Gründerzeit ein Schmuckstück. Viele Künstler und Schausteller haben sich hier in Fremantle angesiedelt. Die Museen, Kirchen, Galerien sowie die Vielzahl von äußerst attrak tiven Geschäften, Restaurants und Cafés locken Besucher aus dem In- und Ausland an. Weltbekannt wurde Fremantle, besonders bei den Seglern, durch die Aus tragung des 12-Meter-Yacht-Rennens im Januar 1987 um den America's Cup. Viele Stunden bin ich durch die schmalen Gassen, Einkaufspassagen und die reizvollen gärtnerischen Anlagen gebummelt, ohne mich irgendwie zu langweilen. Besonders gefallen haben mir die vielen Giebel an den im holländischen Stil errichteten Häusern. Überall bekomme ich freundliche Antworten auf meine neugierigen Fragen. Wären nicht die in englischer Sprache beschrifteten Firmenschilder an den Läden, fast könnte man meinen, sich in einer norddeutschen Kleinstadt zu befinden.
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